„Es gibt kein schlechtes Wetter – nur falsche Kleidung“ – wir Norddeutsche verteidigen gern unser relativ raues Klima. So ähnlich ist das wohl mit den Vorgesetzten und ihrem Team: Es gibt keine unfähigen Mitarbeiter, nur unpassende Führung. Lassen Sie doch einmal die Gesichter Ihres Teams an sich vorbeiziehen: der junge Azubi vielleicht. Die erfahrene Mitarbeiterin kurz vor dem Renteneintritt. Die aufstrebende Fachkraft, die mit Anfang 30 an ihrer Karriere zimmert. Alle drei verfügen über unterschiedliche Kompetenzen, Erfahrung – und Motivation. Wie sprechen Sie diese Mitarbeiter*innen an? Wie führen und motivieren Sie sie? Der eine, allgemeingültige Führungsstil wäre praktisch. Doch unterschiedlichen Menschen gleichermaßen gerecht wird wohl am ehesten der  situative Führungsstil, bei dem Chef oder Chefin auf der Basis dieser beiden Leitfragen agieren:

  1. Inwieweit sind die Mitarbeitenden in der Lage, ihre Aufgabenselbstständig zu lösen?
  2. Wie steht es um die Motivation der Mitarbeitenden, die Aufgabe zu lösen?

Je nachdem, wie die Antworten auf diese beiden Fragen lauten, wird agiert und kommuniziert.

Die Führungskraft sollte:

  • Anweisen, wenn Mitarbeitende nicht können und nicht wollen (geringes Fachwissen, geringe Motivation)
  • Coachen, wenn Mitarbeitende wollen, aber nicht können (geringes Fachwissen, hohe Motivation)
  • Überzeugen, wenn Mitarbeitende können, aber nicht wollen (hohes Fachwissen, geringe Motivation)
  • Delegieren, wenn Mitarbeiter können und wollen (hohes Fachwissen, hohe Motivation)

Soweit das Ideal eines Führungsstils, bei dem das Team maximal leistungsfähig ist, weil die individuelle Persönlichkeit im Vordergrund steht und jede/r die passende Balance aus Anleitung und Autonomie erhält. Im realen Arbeitsleben ist das eine mindestens so große Herausforderung wie im norddeutschen Wechselwetter immer passend gekleidet zu sein. Denn der situative Führungsstil erfordert eine treffsichere Menschenkenntnis, enorme Flexibilität und birgt die Gefahr von Irritationen im Team aufgrund der ungleichen Ansprachen.

Fazit: Es lohnt, sich mit dem Thema Führungsstil auseinanderzusetzen. Wie Sie Ihre Persönlichkeit und Ihren authentischen Führungsstil optimieren, erfahren Sie in unserem exzellenten E-Learning-Programm  „Führerschein für Führungskräfte“.

Eigentlich liest sie keiner, aber verblüffend viele wissen, was drin steht: Das BILD-Phänomen kennen wir alle. So ähnlich ist das mit dem autoritären Führungsstil. Auch der hat ein schlechtes Image und die wenigsten Chef:innen bekennen sich dazu. Aber obwohl ihn keiner richtig leiden mag, schleicht er sich immer wieder ein. Zwar nicht in der Klischeeform eines älteren Kerls, der seine Leute anbellt. Doch in zahllosen Unternehmen wird immer noch nach dem Top-Down-Prinzip regiert: Entscheidungen fallen auf der oberen Hierarchieebene und werden durchgereicht bis nach unten, wo sie ausgeführt werden. Oft aus einer Art Notwehr. Denn unter Stress und Zeitdruck ist das Versprechen des autoritären Führungsstils unwiderstehlich: Er beschleunigt die Entscheidungsfindung. Es wird keine wertvolle Zeit durch Diskussionen vergeudet und Mitarbeitende können sich schnell auf ihre Aufgaben konzentrieren, bringen also qualitativ und quantitativ hohe Leistung – so zumindest die Theorie.

Tatsächlich ist aber der autoritäre Führungsstil eine Mogelpackung: Ohne Autonomie und Eigenverantwortung leidet die Motivation der Mitarbeiter:innen. Weil sich Eigeninitiative nicht lohnt machen sie „Dienst nach Vorschrift“, kündigen gar innerlich. So bekommt die Führungskraft genau das, was sie am meisten ärgert: Mitarbeitende, die sich nur  unter Druck bewegen. Das kann kein wirtschaftliches Wachstum bringen!
Entscheidungen sollten nicht am Punkt des höchsten Rangs, sondern am Punkt der höchsten Kompetenz fallen. Und dieser wechselt je nach Aufgabe.

Bei People Först halten wir viel von klaren Ansagen, aber wenig von einem autoritären Führungsstil. Vereinzelt gibt es Krisensituationen, in denen Vorgesetzte ein Machtwort sprechen und Entscheidungen allein fällen müssen. Doch das ist die Ausnahme. Klarheit und Autorität sind zwei verschiedene Dinge. „Richtige“ und gute Führung passt sich der Aufgabe und dem jeweiligen Moment an. Das ist der Kerngedanke des „situativen Führungsstils“. Lesen Sie unseren Beitrag, um zu erfahren, wann auch ein autoritärer Führungsstil seinen Platz hat.

Vor nicht allzu langer Zeit machte Hendrik etwas völlig Absurdes. Etwas, wofür er bis zu diesem Tag andere für total verrückt erklärt hätte: Er stellte sich im Supermarkt an die längste Kassenschlange! Und nicht nur das: Er ließ sogar noch einen Kunden vor, der weniger Waren in seinem Wagen hatte. Erfreut von seinem herzlichen Dankeschön, fand Hendrik ein paar nette Worte für die Kassiererin, woraus sich ein kleiner Dialog entwickelte, in den eine Kundin hinter ihm mit einstieg. Beschwingt stieg er ins Auto und erreichte pünktlich seinen nächsten Termin.
Hendrik ist ein Teilnehmer in einem meiner Führungskräftetrainings und zu der Einkaufsübung hatte ich ihn motiviert. Sie gehörte bis dahin zu den vielen Menschen, die nervös und ungehalten werden, wenn Kund:innen vor ihr beim Bäcker noch nicht genau wissen, welche Brötchen sie wollen, wenn sie an der Reihe sind. Die immer versuchen, Zeit zu sparen – auch wenn sie genug davon haben. Das Gefühl, in Eile zu sein, hat sich bei vielen von uns längst verselbstständigt.
Doch bei diesem Einkauf ließ sich Hendrik auf das Experiment ein. Bei unserem nächsten Treffen erzählte er begeistert davon. Dass er gar keine Zeit verloren, sondern Freude dazugewonnen hatte, war ein kleines Schlüsselerlebnis für ihn.

Den positiven Effekt, den Hendrik erlebte, hat die niederländische Supermarktkette „Jumbo“ übrigens zu einem Teil ihres Geschäftsmodells gemacht: In zahlreichen Filialen landesweit gibt es eine „Kletskassa“ („Plauderkasse“) für einsame Menschen. Hier haben Kund:innen die Möglichkeit, ins Gespräch mit anderen zu kommen und in Ruhe zu bezahlen – Smalltalk mit der Kassiererin inklusive.

Ist das nicht eine großartige Aktion? Denn Menschen brauchen Menschen; soziale Kontakte sind unser Lebenselixier, davon bin ich zutiefst überzeugt.

Hendrik ist es gelungen, nach dem Supermarktexperiment nicht nur achtsamer durch seinen privaten Alltag zu gehen, sondern auch im Berufsleben aufmerksamer und seinen Mitarbeiter:innen gegenüber zugewandter zu sein. In Meetings etwa hört er besser zu, ohne gedanklich schon beim nächsten Tagesordnungspunkt zu sein. Er lässt auch mal Raum für Smalltalk und Persönliches, auch wenn das etwas Zeit kostet. Doch diese Minuten sind super investiert, weil das Team Hendriks Interesse und Wertschätzung jenseits der fachlichen Ergebnisse spürt. Das wiederum lohnt sich auch wirtschaftlich: Führungskräfte, die sich von Menschlichkeit leiten lassen, nicht nur von Zahlen und Zeiteffizienz, stellen fest: Die Leistungsfähigkeit im Team wächst – und damit verbessert sich die Erfolgsbilanz automatisch.

Probieren Sie es auch mal aus, achtsamer durch den Alltag zu gehen, sich ganz bewusst auf den Moment und die Menschen einzulassen. Ohne innerlich zu (ver)urteilen oder gedanklich beim nächsten To Do zu sein. Ich bin gespannt, von Ihnen zu lesen.

Die genossenschaftlichen Banken treffe ich in dieser Woche in dem Schloss Montabauer! Viele verschiedene Branchen kreuzen meinen Werdegang und Woche für Woche spreche ich mit den unterschiedlichsten Berufszweigen, die sich alle die gleiche Frage stellen: Wie kann Führung in Zeiten der Veränderungen (authentisch) gelingen? Meine Antwort: people fi(ö)rst business follows!
Meine Glaubenssätze sind kurz und einfach, einleuchtend und nachvollziehbar, denn es baut folgendes aufeinander auf: 1. Erfolg hat, wer sich selbst folgt, 2. vom Ich zum Du zum Wir und 3. der Mensch steht im Vordergrund.

Mein Schulungsschwerpunkt bleibt dieser Führungsstruktur treu und spezialisiert sich hierbei im Einzelnen auf die intrinsische Motivation und dessen Einflussnahme auf die Außenwirkung. Vertrauensvoll und attraktiv auf die Mitarbeiter zu wirken, sodass die Bankenwelt sich attraktiv und geschlossen, Schulter an Schulter nach Innen und nach Außen präsentiert, ist das gemeinsame Ziel. Ich freue mich auf hochkarätige Führungskräfte aus ganz Deutschland. Akademie Deutscher Genossenschaften e.V.