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Die autoritäre Mogelpackung

Eigentlich liest sie keiner, aber verblüffend viele wissen, was drin steht: Das BILD-Phänomen kennen wir alle. So ähnlich ist das mit dem autoritären Führungsstil. Auch der hat ein schlechtes Image und die wenigsten Chef:innen bekennen sich dazu. Aber obwohl ihn keiner richtig leiden mag, schleicht er sich immer wieder ein. Zwar nicht in der Klischeeform eines älteren Kerls, der seine Leute anbellt. Doch in zahllosen Unternehmen wird immer noch nach dem Top-Down-Prinzip regiert: Entscheidungen fallen auf der oberen Hierarchieebene und werden durchgereicht bis nach unten, wo sie ausgeführt werden. Oft aus einer Art Notwehr. Denn unter Stress und Zeitdruck ist das Versprechen des autoritären Führungsstils unwiderstehlich: Er beschleunigt die Entscheidungsfindung. Es wird keine wertvolle Zeit durch Diskussionen vergeudet und Mitarbeitende können sich schnell auf ihre Aufgaben konzentrieren, bringen also qualitativ und quantitativ hohe Leistung – so zumindest die Theorie.

Tatsächlich ist aber der autoritäre Führungsstil eine Mogelpackung: Ohne Autonomie und Eigenverantwortung leidet die Motivation der Mitarbeiter:innen. Weil sich Eigeninitiative nicht lohnt machen sie „Dienst nach Vorschrift“, kündigen gar innerlich. So bekommt die Führungskraft genau das, was sie am meisten ärgert: Mitarbeitende, die sich nur  unter Druck bewegen. Das kann kein wirtschaftliches Wachstum bringen!
Entscheidungen sollten nicht am Punkt des höchsten Rangs, sondern am Punkt der höchsten Kompetenz fallen. Und dieser wechselt je nach Aufgabe.

Bei People Först halten wir viel von klaren Ansagen, aber wenig von einem autoritären Führungsstil. Vereinzelt gibt es Krisensituationen, in denen Vorgesetzte ein Machtwort sprechen und Entscheidungen allein fällen müssen. Doch das ist die Ausnahme. Klarheit und Autorität sind zwei verschiedene Dinge. „Richtige“ und gute Führung passt sich der Aufgabe und dem jeweiligen Moment an. Das ist der Kerngedanke des „situativen Führungsstils“. Lesen Sie unseren Beitrag, um zu erfahren, wann auch ein autoritärer Führungsstil seinen Platz hat.