Wir beginnen Dinge zu vermissen, die wir vorher überhaupt nicht geschätzt haben. Was vermissen Sie?

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
-Mörike

Ihr lieben, eine Weile schon halten wir den Atem an, leben mit einer kollektiven Neuerfahrung und sortieren uns in diesem Zustand der Schutzisolation. Was ich erlebe ist, dass zunächst in einigen Bereichen ein Aufatmen, vielleicht sogar ein Ausatmen entstand. Home Office, Zeit für die Familie, Zeit zu reflektieren, Zeit, Konfrontationen mit vergangenem in Angriff zu nehmen. Nun aber kehrt eine Art Alltag ein, wir vermissen das außen, wir vermissen unsere Freunde und Familie, wir vermissen die Freiheit uns eben schnell ein Eis zu kaufen. Was ich aber noch interessanter finde ist die Tatsache, dass wir auch beginnen Dinge zu vermissen, die wir vorher überhaupt nicht geschätzt haben. Der Antagonist bei der Arbeit, der ständig diskutiert? Der müßige Gang ganz ins Fitnessstudio? Der lästige nörgelnde Nachbar der ständig am Gartenzaun die Welt erklärt? Ich für meinen Teil nehme dies sehr deutlich war und habe neulich in einem Gespräch die Frage gestellt bekommen, was denn die Quintessenz dieser Wahrnehmung sei? Ich für meinen Teil möchte die Frage gern an Sie weitergeben. Hören Sie doch einmal in sich rein und finden Sie Ihre Erkenntnis dazu, vielleicht ein gutes learning für den wiederkehrenden Alltag.

Alles liebe und ein sonniges Wochenende, Ihre Regina

(Foto: Luziferian Photography by Marco Bergner)